Harald Kirschninck
Harald Kirschninck auf dem jüdischen Friedhof in Elmshorn. Anhand der Namen auf den Grabsteinen konnte er viele Einzelschicksale recherchieren. 

Foto: Brameshuber

 

Ich bin in Hamburg geboren und habe an der Universität Hamburg die Fächer Chemie und Geschichte für das Höhere Lehramt studiert und abgeschlossen. Nach meinem Referendariat und dem II. Staatsexamen arbeitete ich fast 25 Jahre als Pharmareferent der Firma Cassella-Riedel (später Hoechst-Marion-Roussell, Aventis und Sanofi-Aventis) im Großraum Hamburg und Schleswig-Holstein. 2008/2009 absolvierte ich meine Ausbildung zum Heilpraktiker an der "Akademie für Ganzheitsmedizin" an der kardiologischen Reha-Klinik in Heidelberg mit anschließender Prüfung beim Gesundheitsamt Karlsruhe. Seit 2010 führe ich eine naturheilkundliche "Praxis für Ganzheitsmedizin" in Elmshorn und auf Norderney.
Das Thema "Juden in Elmshorn" bearbeite ich seit meinem ersten Staatsexamen. Mittlerweile sind 15 Bücher, eine große Anzahl von Aufsätzen, Zeitungsserien und Artikeln über dieses Thema entstanden. Seit 2021 bearbeite ich auch die Themen "Hitlerjugend auf Norderney" und "Hitler-Jugend in Elmshorn". Im Jahr 2021 wurde mir wegen der ehrenamtlichen Tätigkeiten auf dem jüdischen Friedhof Elmshorn das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Aus der Laudatio:

"Harald Kirschninck hat sich seit 40 Jahren Verdienste in der Erinnerungs- und Aufarbeitungsarbeit der Geschichte des Nationalsozialismus erworben. Mit seinem Wissen über das jüdische Leben und die Verfolgung der Juden in der NS-Zeit in Elmshorn und Schleswig-Holstein baut er Brücken und leistet damit einen Beitrag zur Versöhnung zwischen Menschen verschiedenen Glaubens und Herkunft.

Er ist Experte, wenn es um Informationen um das jüdische Leben in Norddeutschland geht und hat zahlreiche Publikationen verfasst. Harald Kirschninck hält Vorträge an Schulen und bietet darüber hinaus Führungen auf dem jüdischen Friedhof Elmshorn an. Dort hat er mit dafür gesorgt, dass eine Datenbank mit Übersetzungen der hebräischen Grabinschriften erstellt wurde.

Auch im Arbeitskreis "Spurensuche im Kreis Pinneberg" wirkt er mit. So war er maßgeblich an der Verlegung der Stolpersteine beteiligt. Außerdem engagierte er sich für die Dokumentation im Elmshorner Industriemuseum über das jüdische Leben."

Verdienstkreuz am Bande, Oktober 2021